So, ihr habt euch also entschieden, etwas mehr über meine Familie erfahren zu wollen. Also ich bin nicht sicher, ich denke, wir sind eine ganz normale Familie. Daher könnte es manchmal langweilig werden, aber ich werde mein bestes geben.
Zuerst stelle ich erstmal alle vor:
Da wären zum ersten meine Eltern. Naja, genau genommen haben sie mich und meine „Schwester“ nur adoptiert, aber das haben wir niemals zu spüren bekommen. Sie lieben uns, als wären wir ihre eigenen Kinder
Meine Mutter: Titania, aktuell arbeitet sie als Party-DJ, auch wenn man ihr das nicht ansieht. Ihr Lebenswunsch ist es, Goldhochzeit zu feiern.
Mein Vater: Norbert. Noch arbeitet er als Cutter, allerdings möchte er ein verrückter Wissenschaftler werden ... ich finds ein wenig übertrieben, aber was weiß ich schon
Hier ist meine kleine Schwester Andrea. Sie will erstmal groß werden, allerdings interessiert sie sich für Sci-Fi und Übernatürliches, vielleicht kommt sie ja mehr nach unserem Vater, als gedacht
Und zu guter letzt, meine Wenigkeit, Piet. Ein Teenager im besten Alter und durch meine Zeit im Heim lege ich wohl Wert auf eine intakte Familie und wünsche mir auch nichts sehnlicher, als in vielen Jahren Goldhochzeit zu feiern.
Meine Story beginnt damit, dass meine Eltern beschlossen, in einem Kaff namens Veronaville einen Neuanfang starten zu wollen. Weiß der Geier, wie sie darauf kamen. Es gibt ein paar Häuser, von denen die meisten leer stehen, einen Marktplatz und, für meinen Geschmack, viel zu viel Grün und Ruhe. Seit unserer Ankunft steht auch mein Wunsch fest, möglichst schnell aufs College zu gehen und dieser Einöde zu entfliehen.
Nach unserer Ankunft, es war schon dunkel, wurde Norbert von seinen Gefühlen übermannt und machte seiner Geliebten Titania einen Verlobungsantrag. Die Hochzeit wird wohl auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.
In diesem Kaff gibt’s auch keine Schule, wir müssen mit dem Bus in die nächste Stadt. Am nächsten morgen stand somit unser 1. Tag in der neuen Schule an
Unsere Eltern blieben zu Hause. Titania war überhaupt nicht begeistert, aber Norbert besorgte sich erstmal einen Job in der Wissenschaftskarriere.
Er wurde sogar gleich befördert zum Laborassistenten, aber begeistert sieht irgendwie anders aus ...
In der schule konnte ich erste Kontakte knüpfen und hab Aron Horndt gleich mit nach Hause eingeladen. Leider konnte ich mich nicht lange um ihn kümmern, da ich mir mein Geld fürs College mit einem Nebenjob verdiene.
Auch Titania lernte einen jungen Mann aus der Nachbarschaft kennen. Offenbar wohnen hier doch noch ein paar Leute in der Gegend, wer hätte das gedacht
Plötzlich stand noch so eine alte Frau vor unserer Tür, die war ziemlich schräg drauf, ständig hat sie ne komische Glaskugel geputzt und wollte meinen Eltern nen Blinddate aufdrängen ... als ob die beiden so was nötig haben, so oft, wie die beiden oben im Schlafzimmer verschwinden
Da Titania und Norbert beschäftigt waren, versuchte ich es mit Kochen ... Spaghetti anbrennen lassen, schafft wohl nicht jeder, aber es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Meine meine Schwester ja echt gern, aber manchmal kann sie einem auch auf die Nerven gehen.
Letztens musste ich sie schon wieder aus meinem Zimmer werfen, nachdem sie sich an meiner Staffelei vergriffen hatte. Dabei hat sie doch ein eigenes Zimmer *grummel*
Wenigstens hat sie jetzt auch ein Mädchen aus der Nachbarschaft kennengelernt. Rebecka Vogel lief direkt an unserem Haus vorbei und Andrea nutzte die Gelegenheit. Sie konnten leider nur die Telefonnummern austauschen, da es schon spät war, aber so hat sie vielleicht bald eine Freundin in ihrem Alter.
Ich glaub, die größte Neuerung waren die seltsamen Anwandlungen Titanias. Auch nach mehreren Nächten hatte sie immer noch den großen Wunsch, eine Spielzeugbank zu kaufen. Seitdem hat sie jeden Tag damit verbracht, Backsteine herzustellen ... glücklicherweise konnten wir einige davon schon verkaufen, wobei ich mich frage, wer so etwas braucht. Inzwischen hat sie den bronzenen Talentorden und seitdem werden massenweise Feuerwehrautos für kleine Helden hergestellt. Titania ist davon so begeistert, dass sie sogar direkt in Unterwäsche daran bastelt
Ich habe die letzten Tage ziemlich gebüffelt, vielleicht schaff ich es ja noch zu einem Stipendium, obwohl das wohl ein hartes Stück Arbeit wird.
Immerhin wurde ich auf Arbeit zum Tankwart befördert. Allerdings ist das kein Job für ewig, also brüte ich weiter über meinen Hausaufgaben
Mit Andrea gehen auch Veränderungen einher ... sie ist stundenlang am telefonieren mit ihren Freunden und fängt an, Kuchen zu backen ...
ich glaub, das nennt man Pubertät ... und tatsächlich. Die Zeit rast, aber meine kleine Schwester hat aufgeholt und darf sich nun auch Teenager nennen. Zumindest bleiben mir ab jetzt die peinlichen Tanzeinlagen erspart.
Das war unsere 1. Woche hier in Veronaville. Ich hab euch ja gewarnt, viel ist hier nicht los. Aber wenn’s euch gefallen hat, dann lesen wir uns wieder.